Kongenitaler Hyperinsulinismus durch biallelische DNAJC3-Varianten verursacht
Februar 2024
Wir freuen uns über eine neue gemeinsame Veröffentlichung, die die Bedeutung einer engen Interaktion zwischen dem universitären und niedergelassenen Bereich unterstreicht und diese als fruchtbar und komplementär erweist. Im Rahmen der Fallbeschreibung wird DNAJC3 als krankheitsverursachendes Gen bei Patienten*innen mit hyperinsuinlämischer Hypoglykämie (HH) beschrieben. Unsere kooperativen Ergebnisse zeigen, wie wichtig es für Kliniker*innen ist, bei DNAJC3-Mangel nach HH zu suchen und DNAJC3-Varianten bei der Differenzialdiagnose des kongenitalen Hyperinsulinismus (CHI) zu berücksichtigen.
CHI ist eine seltene genetische Störung, die zu wiederkehrenden Episoden von HH führt und mit verschiedenen seltenen genetischen Syndrome (z. B. Überwuchssyndrome, chromosomale und monogene Entwicklungssyndrome, angeborene Störungen der Glykosylierung, syndromale Kanalopathien). Die genetischen und molekularen Mechanismen sind vielfältig.
Hier beschreiben wir einen Patienten mit HH, verursacht durch biallelische DNAJC3-Varianten. Biallelische Varianten in DNAJC3 verursachen eine Multisystemerkrankung mit frühmanifestem Diabetes Mellitus. Die Ergebnisse konnten zeigen, dass HH ein primäres Symptom des DNAJC3-Mangels sein kann und bis ins Jugendalter andauern kann. Darüber hinaus ist es wahrscheinlich, dass ein unkontrollierter Kalziumfluss aus dem endoplasmatischen Retikulum in das Zytosol die Insulinfreisetzung bei DNAJC3-Mangel auslöst. Dies ist der erste genetische Mechanismus, der HH ausschließlich durch eine Störung der intrazellulären Kalzium-Homöostase erklärt.
Die Veröffentlichung ist hier zu finden: https://www.mdpi.com/1422-0067/25/2/1270