Etwa 7000 der insgesamt rund 22.000 Gene des Menschen konnten in den letzten Jahren als genetische Ursache für Erkrankungen beschrieben werden („klinisches Exom“). Mittels clinical exome sequencing (CES) können all diese krankheitsrelevanten Gene gleichzeitig in einem Ansatz mit hoher Sensitivität analysiert werden. Verglichen mit einer Analyse des gesamten Exoms (whole exome sequencing, WES), welches die Protein-kodierenden Bereiche aller 22.000 Gene analysiert, ist die Abdeckung der enthaltenen Gene in CES deutlich erhöht und Sequenzierlücken sind weitgehend geschlossen. Hierdurch wird die diagnostische Ausbeute signifikant verbessert.
Wir setzen da an, wo andere aufhören: Sowohl unser CES als auch unser WES-Ansatz ist durch unsere spezifische Herangehensweise besonders effizient und ermöglicht neben einer hoch sensitiven und spezifischen Detektion von Einzelnukleotidveränderungen (single nucleotide variants, SNV) ebenfalls den zuverlässigen und hochauflösenden Nachweis von Kopienzahlveränderungen (copy number variants, CNVs) und anderer komplexer genomischer Konstellationen und Umbauten. In unserem speziell etablierten, voll-validierten und bioinformatisch angepassten Workflow ist darüber hinaus auch die Analyse mitochondrialer DNA integriert.
Das whole exome sequencing (WES) ist ein effizientes Verfahren, bei dem die parallele Analyse aller kodierenden Bereiche des Genoms eines Patienten/einer Patientin (und ggf. weiterer Familienmitglieder) erfolgt. Viele dieser Bereiche konnten bislang noch nicht mit einer Erkrankung in Verbindung gebracht werden. Durch die umfassende Datenerhebung aller exonischer Bereiche in WES ist eine Reanalyse der Daten für neu beschriebene klinische Gene jederzeit und ohne erneute labortechnische Sequenzierung möglich. Diese umfassende Analytik ist insbesondere bei komplexen, unspezifischen Krankheitsbildern sinnvoll, bei denen eine engere Genauswahl in Form eines Genpanels nicht sinnvoll erscheint oder eine bisherige Genpaneldiagnostik bisher nicht zu einer Diagnose geführt hat.
CES ermöglicht die gezielte Anpassung des Test-Designs an komplexe genetische Regionen, wodurch diese sehr effizient analysiert werden können. Somit wird die Qualität der Ergebnisse deutlich gesteigert. Unser CES wurde speziell konzipiert um die Abdeckung bekannter krankheitsassoziierter Gene zu maximieren und ermöglicht zudem den Nachweis bekannter Mikro-Deletions- und Duplikationssyndrome.
Im Gegensatz zu herkömmlichen WES-Verfahren erfasst unsere maßgeschneiderte CES-Diagnostik auch als krankheitsrelevant beschriebene nicht-kodierende, regulatorische und tief-intronische Regionen mit hoher Genauigkeit. Unklare Ergebnisse, wie z.B. Veränderungen in Genen, die bislang nicht als ursächlich für einen klinischen Phänotyp beschrieben wurden, und auch Zufallsbefunde werden im CES hingegen minimiert.
Insbesondere bei Patienten mit komplexem Krankheitsbild und diversen dazu passenden Verdachtsdiagnosen hat sich das klinische Exom als diagnostisches Tool bewährt. Jedes Jahr werden bis dato unbekannte genomische Regionen mit klinischer Relevanz identifiziert. Unser klinisches Exom wird kontinuierlich nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen aktualisiert, um die Erfassung aller relevanter Regionen in einer Analyse zu gewährleisten.
Die labortechnische Durchführung und Dateninterpretation von Exom-Daten sind sehr anspruchsvoll und setzen große Expertise des Labors und der wissenschaftlichen Genetiker voraus. Eine essenzielle Grundlage für die Dateninterpretation liefern detaillierte klinische Informationen, die entscheidend für eine fokussierte Datenauswertung sind und unbedingt auf dem Anforderungsschein zur molekulargenetischen Analyse vermerkt oder gerne auch in Form von Arztbriefen mitgesendet werden sollten. Je detaillierter die klinische und familiäre Vorgeschichte des Patienten, desto gezielter können relevante Varianten identifiziert werden.
Wir verwenden präzise abgestimmte leitliniengerechte Auswertealgorithmen, die eine hohe Sensitivität im Nachweis und detaillierte Interpretation ursächlicher Varianten garantieren. Eine Klassifikation der Variante erfolgt entsprechend der aktuellsten Leitlinien (ACMG/ACGS/ClinGen). In diesen wichtigen und komplexen Prozess beziehen wir alle relevanten Datenquellen und die aktuellsten medizinischen und wissenschaftlichen Erkenntnisse mit ein.
Exom Analysen können auch vergleichend als Trio-Analysen durchgeführt werden. Hier wird das Exom des Betroffenen und beider Eltern auf Veränderungen analysiert. Dieser vergleichende Ansatz hat den Vorteil, dass eine direktere Identifizierung neu entstandener (de novo) Varianten oder Aufschluss über den Status der Trägerschaft ermöglicht wird.
Neben der Komplettbeurteilung eines WES oder CES Datensatzes ist auch eine flexible und völlig freie Zusammenstellung von zu beurteilenden Genen innerhalb eines WES-Datensatzes möglich (virtuelle Panels), um ganz individuell auf die Fragestellung eines jeden einzelnen Patienten eingehen zu können. Hierfür können Sie gerne jederzeit mit uns Kontakt aufnehmen.
WES | CES |
|
|
|
|
| |
| |
| |
| |
| |
| |
| |
|